
Meningeom
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Hintergrundinformationen, Symptome und Ursachen
Meningeome sind Tumoren, die ihren Ursprung von den Meningealzellen der weichen Hirnhäute nehmen und praktisch nur bei Erwachsenen vorkommen.
Die Ursache ist zur Zeit noch nicht genau bekannt. Ein gehäuftes Auftreten zeigt sich bei der Erbkrankheit Neurofibromatose oder einer vorhergehenden Strahlentherapie. Meistens sind diese Tumore gutartig und wachsen langsam.
Etwa 15% aller Hirntumoren sind Meningeome, wobei die meisten Patienten zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr erkranken, Frauen erkranken bevorzugt.
In der Schwangerschaft kann es zu einem beschleunigtem Wachstum kommen. 90% der Meningeome wachsen intrakraniell, 9% spinal und 1% ektop beispielsweise in der Orbita. Jeder zehnte Patient weist multiple Meningeome auf.
Weiterführende Diagnostik
Die erste Diagnose wird mittels CT oder MRT gestellt. Wenn erforderlich kann ein PET-MRT oder PET-CT ergänzt werden. Bildgebend handelt sich um eine meist scharf begrenzte Raumforderung mit einem unterschiedlich stark ausgeprägtem umgebendem Ödem die eine intensive homogene Aufnahme von Kontrastmittel aufweist. Meningeome die sehr langsam wachsen neigen zu Verkalkungen. Oft beobachtet man eine begleitende Verbreiterung des darüber liegenden Knochens. Meningeome sind häufig an der Hirnsichel (trennende Hirnhaut zwischen beiden Hirnhälften), Konvexität (äußere Hirnoberfläche) und im Bereich des Keilbeinflügels lokalisiert, selten an der Optikusscheide. Die klinischen Symptome sind abhängig von der Lokalisation und der damit zusammenhängenden Kompressionen. Durch ihr langsames Wachstum und die Anpassungsfähigkeit des Gehirns können Meningeome eine relative Größe erreichen bis sie auffällig werden.
Behandlungsmethoden
Nicht jedes Meningeom bedarf einer sofortigen Therapie. In manchen Fällen beschränkt man sich auf eine MRT-Verlaufsbeobachtung. Bei Hirndruckzeichen (Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit) wird die dringliche operative Behandlung notwendig. In anderen Fällen kann eine Cyberknife-Behandlung durchgeführt werden. Speziell die Cyberknife-Technologie behandelt das Meningeom ambulant und ohne chirurgischen Eingriff. Es entstehen damit keine Komplikationen durch eine Fixierung oder eine offene Operation. Ob ihr Meningeom behandelt werden muss, wird von uns anhand Ihrer MRT- Befunde und des klinischen Verlaufs individuell mit Ihnen besprochen. Eine zusätzliche Besprechung Ihres Falls in der Tumorkonferenz kann zur Entscheidungsfindung beitragen.
Cyberknife-Radiochirurgie
Die Radiochirurgie mit dem Cyberknife kann als primäre Therapieform bei kleineren, schwer operativ zu entfernenden Meningeomen (z.B. im Bereich des Sinus cavernosus, Optikusscheide, Keilbeinflügel mit Gefäßummauerung), bei multiplen Meningeomen, wenn medizinische Gründe gegen eine Operation sprechen oder bei Patientenpräferenz eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich in den meisten Fällen um eine präzise Einmalbestrahlung, die eine hohe Tumorkontrolle erreicht. Meningeome des optischen System werden in vier bis fünf Therapiesitzungen behandelt.