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Therapieablauf in der Klinik für Radioonkologie

Vom Erstgespräch über die Planung und Behandlung bis zur Nachsorgeuntersuchung — hier finden Sie Informationen zu jedem Abschnitt einer strahlentherapeutischen Behandlung.

Informieren Sie sich auch über die Therapieformen:

  • ambulante Therapie
  • stationäre Therapie

Sie befinden sich hier:

Ein effektiver Ablauf

Die Strahlentherapie ist neben der Chirurgie und der Chemotherapie eine der wichtigsten Methoden zur Therapie bösartiger Tumoren. Aber auch gutartige Tumoren und entzündliche und degenerative Gelenkserkrankungen können strahlentherapeutisch erfolgreich behandelt werden.

Unter Berücksichtigung der jeweiligen Erkrankung und individueller Wünsche ist es das Ziel, Sie optimal durch die Therapie zu begleiten, sowohl medizinisch auch als menschlich.

Während der Behandlung steht dafür ein Kompetenzteam verschiedener Bereiche zur Verfügung. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der:

 

  • Psychoonkologie
  • Physiotherapie
  • Gastroenterologie
  • Sozialdienste
  • und weiteren Fachabteilungen

helfen Ihnen zusammen mit engagiertem Pflegepersonal durch die Therapie und betreuen Sie in allen Fragen.

Erstvorstellung

Vor Beginn einer Strahlentherapie erfolgt zunächst ein ausführliches Gespräch des Facharztes mit dem Patienten.

In diesem Erstgespräch wird die aktuelle Erkrankungssituation besprochen, Behandlungsmöglichkeiten geprüft und Therapieempfehlungen ausgesprochen. Um sich hierbei ein Gesamtbild zu machen, ist es hilfreich, wenn alle Befunde und Bilder bisher erfolgter Untersuchungen vorliegen.

Damit die Aufklärung möglichst umfassend ist, wird über alle Details informiert.

  • Ablauf und Dauer der Strahlentherapie
  • Alternative Behandlungsmöglichkeiten
  • Mögliche therapieassoziierten Beschwerden
  • Empfehlungen zu Verhaltensmaßnahmen während und nach der Therapie
  • Ablauf der Nachsorge

Alle individuellen Gesundheitsaspekte werden berücksichtigt und fließen in die Entscheidung zur Therapie ein. Erst wenn alle Fragen beantwortet sind, beginnen wir mit der Planung der Behandlung.

Dazu kann es erforderlich sein, weitere Untersuchungen zu veranlassen. Aber auch organisatorische Aspekte werden besprochen wie die Vereinbarung der Termine für die Bestrahlungsplanung und den Therapiebeginn oder eine mögliche stationäre Aufnahme und zusätzlicher Behandlungen.

 

Planungs-CT

Für eine genaue Festlegung der Größe, der Form und der Position des zu bestrahlenden Volumens, aber auch zur Berechnung der Dosis und der Dosisverteilung ist die Anfertigung einer hochauflösenden Computertomographie (CT) erforderlich. Hierzu steht der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie ein moderner CT-Scanner zur Verfügung.

Damit der Tumor optimal dargestellt werden kann, ist die Gabe eines iodhaltigen Kontrastmittels über die Vene erforderlich. Es ist daher wichtig zu wissen, ob eine Iod-Allergie bekannt ist oder eine Nierenschwäche besteht.

Für die Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren wird während des CT's eine individuell angepasste Kopfmaske aus Kunststoff hergestellt. Diese leichte Maske hilft, den Kopf-Hals-Bereich während der Bestrahlung ruhig zu halten. Nach Abschluß des CT's ist die Maske ausgehärtet und wird bis zur Behandlung aufbewahrt.

Eine weitere wichtige Grundlage für die tägliche, exakte Positionierung am Bestrahlungsgerät bilden kleine Markierungen auf der Haut. Diese Anzeichnungen dürfen während des gesamten Behandlungszeitraums nicht entfernt werden. Falls notwendig werden sie auch während des Behandlungsverlaufs erneuert.

Bestrahlungsplanung

Medizinische Bestrahlungsplanung
Mit Hilfe aller Befunde und Voruntersuchungen werden vom Facharzt die Zielstruktur und angrenzende Risikostrukturen Schicht für Schicht in den Bilddatensatz des CT's eingezeichnet. Für diese Konturierung können weitere bildgebende Verfahren, wie Computertomographien (CT), Magnetresonanztomographien (MRT) oder Positronenemissionstomographien (PET) eine große Unterstützung sein.

Physikalische Bestrahlungsplanung
Unter Berücksichtigung der medizinischen Vorgaben erstellen Medizinphysikexperten die Bestrahlungspläne. Je nach Bestrahlungsgebiet und Lage der Tumoren entscheiden sie, welche Bestrahlungstechnik sinnvoll ist und zu einer optimalen Dosisverteilung beiträgt.

Die Bestrahlungspläne werden in enger Kooperation der Medizinphysikexperten mit den Ärzten geprüft, bewertet und gegebenenfalls erneut optimiert. Nach mehreren Stufen eines Qualitätssicherungssystems werden diese Pläne dann für die Therapie freigegeben.

Bestrahlung

Nach Abschluss der Bestrahlungsplanung beginnt die Behandlung mit der Ersteinstellung. Sie dauert meist etwas länger, da alle Einstellungen der Geräte und auch die Lagerung sehr genau überprüft werden müssen. Dabei werden immer auch Röntgenaufnahmen, oder ein spezielles CT zur Überprüfung der richtigen Lage angefertigt.

Eine stabile Lagerung des Patienten ist eine wichtige Säule für eine präzise Bestrahlung. Hierzu dienen meist spezielle Lagerungshilfen die eine bequeme und entspannte Haltung unterstützen sollen. Dazu dienen u.a. Matten für den Rücken, Polster unter den Knien, Armhalterungen oder auch Masken im Falle einer Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich.

Die eigentliche Bestrahlung dauert zwischen 2 und 6 Minuten, je nach dem, welche Technik angewendet wird.

Je nach Erkrankung und Therapieziel wird die gesamte Bestrahlungsserie in der Regel einmal täglich und 5x wöchentlich über mehrere Wochen durchgeführt. In besonderen Fällen z.B. bei stereotaktischen Bestrahlungen oder im Rahmen einiger spezieller Therapiekonzepte wird die Bestrahlung mit höherer Einzeldosis in nur einer oder wenigen Sitzungen angewendet.

Der Patient liegt bei der Bestrahlung auf einem speziellen, beweglichen Tisch wobei das Bestrahlungsgerät langsam um den zu bestrahlenden Bereich rotiert. Aus Gründen des Strahlenschutzes befindet sich der Patient alleine im Behandlungsraum, er wird aber über eine Gegensprechanlage und Kameras jederzeit überwacht.

Menschen besitzen keine Sinnesorgane zur Wahrnehmung von Strahlung. Daher stellt man als Patient während der Bestrahlung nichts Ungewöhnliches fest. Die Strahlung ist nicht sicht- oder hörbar und löst auch unmittelbar kein Wärmegefühl oder Schmerzen aus.

Während der Behandlungsserie erfolgt eine regelmäßige ärztliche Betreuung durch den behandelnden Strahlentherapeuten. Manche Patienten berichten während einer Bestrahlungsserie über vermehrte Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Typische lokalisierte strahlenbedingte Nebenwirkungen treten erst mit Verzögerungen von einigen Tagen, manchmal Wochen auf und sind abhängig von der angewendeten Dosis und der bestrahlten Körperregion.

Radiochemotherapie

Bei einigen Behandlungen wird die Bestrahlung mit einer Chemotherapie oder mit Antikörpern kombiniert. Diese kombinierte Radiochemotherapie ist Behandlungsstandard zum Beispiel bei Tumoren im HNO-Bereich, beim Speiseröhrenkrebs, bei einzelnen Hirntumoren und bei Tumoren des End- und Mastdarms. Die Kombination aus medikamentöser Therapie und Strahlentherapie führt in diesen Fällen zu einer Verbesserung der Heilungschancen im Vergleich zur Strahlentherapie allein.

Chemotherapie, die über mehrere hintereinander folgende Tage gegeben wird oder Behandlungen die belastender sind, erfolgen stationär, zumeist auf unserer eigenen Bettenstation.

Chemotherapie bei der ambulanten Behandlung
Durch die Entwicklung viel besser verträglicher Chemotherapie, die auch zum Teil in Form von Tabletten gegeben wird, hält sich die Belastung in Grenzen. Oft ist zur Gabe einer simultanen Chemotherapie kein stationärer Aufenthalt nötig so dass die Strahlentherapie und Chemotherapie ambulant von zu Hause aus erfolgen kann.

Für die ambulante Chemotherapie arbeiten wir mit niedergelassenen Onkologen eng zusammen, Spezialisten für die systemische Behandlung tumoröser Erkrankungen.

Am Campus Benjamin Franklin besteht aber auch die Möglichkeit, die Chemotherapie in dem Bereich der Interdisziplinären Tumortherapie (IMT) ambulant durchzuführen.

Nebenwirkungen
Bei den vielen verschiedenen Medikamenten die zur Chemotherapie genutzt werden, müssen eventuell auftretende Nebenwirkungen berücksichtigt werden. Daher wird jeder Therapieplan für jeden Patienten individuell festgelegt. Dieser berücksichtigt die Art des Tumors, das Alter, Vor- und Begleiterkrankungen sowie Wünsche und Bedürfnisse jedes Patienten.

Sollten bei der ambulant oder stationär durchgeführten Chemotherapie Nebenwirkungen auftreten, werden diese behandelt, in ausgeprägten Situationen kann aber auch eine Veränderung der Dosierung oder ein Abbruch der Therapie eine sinnvolle Lösung sein.

Abschlussgespräch

Nach Ihrer letzten Bestrahlung führen wir mit Ihnen ein Abschlussgespräch, in dem wir die Therapie besprechen und Sie auf mögliche Nebenwirkungen untersuchen.

Es wird ein Termin für die erste Nachsorgeuntersuchung vereinbart.

Nachsorge

In der Regel findet die erste Nachuntersuchung 3-6 Monate nach der Behandlung statt. Zu diesem Termin sollten aktuell angefertigte CT-, MRT- oder PET/CT-Bilder mitgebracht werden. Wir beurteilen die Bilder gemeinsam mit dem Patienten und erläutern die Befunde.
Nach einer radiotherapeutischen Behandlung ist die Verlaufsbeurteilung nicht immer einfach und erfordert Erfahrung mit Bildveränderungen nach einer Bestrahlung.
Wann immer Beschwerden auftreten, können sich die Patienten jederzeit telefonisch an die Ärzte der Klinik wenden.

Die Nachsorge gliedert sich in zwei Teile.

  • Tumornachsorge
  • Strahlentherapeutische Nachsorge

Die Tumornachsorge wird häufig beim niedergelassenen Facharzt oder in den beteiligen Fachkliniken mit entsprechenden Untersuchungen durchgeführt.

Die strahlentherapeutische Nachsorge erfolgt zunächst in kürzeren Abständen zur Kontrolle der Akutnebenwirkungen. Sind die Beschwerden abgeklungen wird die Kontrolle möglicher Spätnebenwirkungen und die Verlaufskontrolle des Therapieansprechens in größeren Abständen durchgeführt. Sie findet meist in unserer Hochschulambulanz statt.

Entsprechende Termine werden gleich beim Abschlussgespräch vereinbart.