
FAQ zur Radioonkologie
- Gibt es außer der radikalen Operation Therapiealternativen?
- Welche Reihenfolge ist bei einer multimodalen Krebstherapie empfehlenswert?
- Welche Behandlung ist bei verschiedenen Tumorarten ratsamt?
Experten und Expertinnen der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie der Charité – Universitätsmedizin Berlin geben Antworten auf Ihre Fragen.
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Was ist Radioonkologie?
Die Radioonkologie (auch Strahlentherapie oder Radiotherapie genannt) nutzt unterschiedliche Arten ionisierender Strahlung zur Heilung und Behandlung von Krankheiten, insbesondere Krebs- und Tumorerkrankungen.
Mit den Mitteln der Radioonkologie ist die Heilung von Krebs- und Tumorerkrankungen möglich. Strahlentherapie kann allein als eine nichtinvasive Methode zum Funkions- und Organerhalt eingestezt werden oder auch in Kombination mit
- Operationen,
- Chemotherapie,
- Hyperthermie und
- anderer Behandlungen.
Patienten fragen - Charité Experten antworten
Bei mir wurde ein bösartiger Tumor (Krebs) festgestellt. Gibt es außer der radikalen Operation Therapiealternativen für mich?
Antwort: Für viele bösartige Erkrankungen ist neben der Operation eine Strahlentherapie eine effektive Behandlungsmaßnahme. Manchmal erfolgt zur optimalen Behandlung eine Kombination mit einer Operation, einer Chemo- oder Immuntherapie oder einer Hyperthermie. In vielen Fällen jedoch sind die Ergebnisse der Strahlentherapie gleich gut wie, oder sogar besser als die alleinige Operation.
Ob Ihre Erkrankung für eine alleinige oder kombinierte Strahlentherapie infrage kommt hängt von vielen Faktoren ab. In jedem Fall können Sie sich an unser Zweitmeinungszentrum wenden, um eine aktuelle Einschätzung Ihrer Erkrankungssituation und eine Therapieempfehlung zu erhalten.
Kontakt zum: Zweitmeinungszentrum
Bei mir wurde ein muskelinvasives Blasenkarzinom festgestellt. Gibt es eine wirksame Behandlungsalternative zur Blasenentfernung?
Antwort: Für viele bösartige Erkrankungen ist neben der Operation eine Strahlentherapie eine effektive Behandlungsmaßnahme. Manchmal erfolgt zur optimalen Behandlung eine Kombination mit einer Operation, einer Chemo- oder Immuntherapie oder einer Hyperthermie. In vielen Fällen jedoch sind die Ergebnisse der Strahlentherapie gleich gut wie, oder sogar besser als die alleinige Operation.
Ob Ihre Erkrankung für eine alleinige oder kombinierte Strahlentherapie infrage kommt hängt von vielen Faktoren ab. In jedem Fall können Sie sich an unser Zweitmeinungszentrum wenden, um eine aktuelle Einschätzung Ihrer Erkrankungssituation und eine Therapieempfehlung zu erhalten.
Bei mir wurde Brustkrebs diagnostiziert. Brauche ich zusätzlich zur Operation eine Bestrahlung?
Antwort: Ja. Die Nachbestrahlung ist bei den meisten Patientinnen unverzichtbarer Bestandteil der Therapie mit der höchstmöglichen Heilungschance. Ob eine zusätzliche Medikamententherapie notwendig ist hängt von vielen individuellen Faktoren ab. In der Charité werden alle Patienten mit Brustkrebs in einer gemeinsamen Konferenz mit allen Brustkrebsspezialisten vorgestellt, um die optimale Behandlung für Sie vorzuschlagen.
Ich habe gehört, dass eine Hyperthermie-Behandlung die Behandlungsergebnisse bei Weichteilsarkomen verbessern kann. Stimmt das?
Antwort: In einer kontrollierten Studie wurde nachgewiesen, dass eine zusätzliche Hyperthermie das Überleben um viele Jahre verlängert.
Bei mir wurde ein Prostatakarzinom festgestellt. Mir wurde nun vom Urologen zur Prostatektomie geraten weil man nach dieser Operation wohl noch bestrahlen könne, aber nach einer Bestrahlung nicht mehr operiert werden kann. Ist es sinnvoll zunächst die Operation durchzuführen?
Antwort: Die Chance, den Krebs in der Prostata durch die Strahlentherapie vollständig zu zerstören ist so hoch, dass eine Operation bei einem Rückfall für die meisten Patienten nicht infrage kommt. Sollte, der seltene Fall eines alleinigen Rückfalls in der Prostata auftreten, gibt es in Deutschland erfahrene Spezialisten, welche die Prostata durch eine Operation auch nach einer Strahlentherapie entfernen können.
Bei mir wurde ein kleiner Rundherd in der Lunge festgestellt, welcher in der Gewebsuntersuchung als Lungenkrebs klassifiziert wurde. Ein PET-CT konnte keinen weiteren Tumorbefall feststellen. Ich bin ansonsten gesund und fit. Brauche ich nun eine Operation?
Antwort: Nein, nicht unbedingt. In Studien wurde nachgewiesen, dass eine hochdosierte Präzisionsstrahlentherapie die gleiche Heilungschance bei besserer Verträglichkeit bietet im Vergleich zu einer Operation. Diese Strahlentherapie wird in 3-5 ambulanten Sitzungen durchgeführt.
Ich habe seit längerem ein Mammakarzinom und habe bereits eine Operation, eine Bestrahlung und eine Chemo sowie Hormonbehandlung hinter mir (vor 5 Jahren). Nun wurde eine einzelne Hirnmetastase festgestellt. Mir wurde zu einer Bestrahlung des gesamten Gehirns geraten. Ist dies Ihrer Meinung nach sinnvoll?
Antwort: In Studien wurde nachgewiesen, dass eine stereotaktische Bestrahlung gleich gute Ergebnisse der Tumorfreiheit, aber deutliche Verbesserungen der Hirnleistungsfähigkeit ergab.
Weitere Informationen: stereotaktische Bestrahlung